Ulm-Ingolstadt
Radtour entlang der Donau von Ulm nach Ingolstadt...
Nachdem wir in den vergangenen Jahren das obere Donautal bereits von der Quelle bei Donaueschingen bis Ulm gefahren waren, haben wir uns (Wolfgang und Charly) im Frühjahr 2020, trotz "Coronazeiten", eine mehrtägige Radtour von Ulm bis Ingolstadt vorgenommen.
Nach einer Anfahrt mit den Rädern per Bahn bis Ulm wurde erst mal wieder direkt am Ulmer Münster im Außenbereich eines Cafés und zur Stärkung für die erste Etappe, ein guter Cappuccino getrunken.
Anschließend ging es quer durch die Stadt, direkt der Donau entlang, in Richtung Leipheim und Günzburg. Da wir unser erstes Etappenziel Lauingen in ca. 45 km Entfernung bereits am Nachmittag erreichen wollten, war unsere Fahrt äußerst gemütlich. Leipheim mit seinen ca. 7000 Einwohnern erreichten wir auf einem stellenweise direkt an der Donau gelegenen Radweg nach etwa 20 km. Auffallend war hier zum Teil die gewaltige Breite und geringe Wassertiefe der Donau, die manchmal wie eine Seelandschaft auszusehen schien. Der Ort selbst hat zwar ein ehrwürdiges Schloss sowie eine überschaubare kleine Altstadt.
Unser nächster Halt war die Große Kreisstadt Günzburg. Die Stadt liegt unmittelbar an der Mündung der Günz und der Nau in die Donau. Der beschauliche Ortskern ist sehenswert. Da wir genügend Zeit hatten, haben wir uns hier unseren obligatorischen Kaffee und Kuchen gegönnt.
Weiter ging es, diesmal etwas abseits der Donau, über Nauwald und vorbei am nahegelegenen Kernkraftwerk Gundremmingen weiter in Richtung Lauingen. Unser Ziel war das Lodner-Hotel "Drei Mohren". Nur unweit von der Donau entfernt liegt dieses familiengeführte Hotel in zentraler Lage in der historischen Stadt. Nach dem Einchecken war natürlich ein ausgiebiger Rundgang angesagt. Die Stadt hat eine wirklich bedeutsame historische Geschichte. Durch Zufall hatten wir das Glück, bei unserem Rundgang den Kulturleiter des Ortes kennen zu lernen, der uns viele interessante Details zu erzählen wusste. Interessant ist auch, dass Lauingen die Geburtsstadt von Albertus Magnus ist, dessen Statue mitten im alten Stadtzentrum steht. Direkt am Marktplatz erhebt sich mit imposanten 57 m der sogenannte Schimmelturm, ein Wachturm aus dem Mittelalter. Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten, wurde hier in einem Gartenrestaurant, gut zu Abend gegessen.
Am nächsten Morgen und einem guten und reichhaltigen Frühstück ging unsere Fahrt weiter der Donau entlang in Richtung Donauwörth. Besonders interessant war für uns, dass im naheliegenden Ort Höchstädt eine der wichtigen Schlachten des Spanischen Erbfolgekrieges (1703 und 1704) stattfand. Im Schloss Höchstädt informierten wir uns deshalb in einer bemerkenswerten Ausstellung über den Spanischen Erbfolgekrieg und die bedeutsame Schlacht in dieser Gegend.
Über Schwenningen und Tapfheim ging es weiter nach Donauwörth. Die ehemalige Freie Reichstadt besitzt eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten. Hierzu gehören neben der imposanten Reichsstraße mit schön restaurierten Stadthäusern das Liebfrauenmünster aus dem 15. Jahrhundert. Nach einem informativen Rundgang hatten wir richtig Hunger. Also wurde umgehend eine gute Gaststätte gesucht und gefunden.
Gestärkt ging dann unsere Tour weiter in Richtung unserem heutigen Tagesziel Neuburg an der Donau. Auf dem Weg nach Neuburg mussten wir feststellen, dass unser geplantes Hotel auf Grund eines Missverständnisses doch etwas zu weit abseits lag. Also kurz entschlossen mit einer "kleinen Ausrede" angerufen und storniert. Glück hatten wir dann dennoch! Durch einen freundlichen Hinweis konnten wir ohne Probleme 2 Zimmer im Bio-Hotel "Aussicht" erhalten. Dieses Hotel ist eine Perle und wird vorzüglich geführt. Sehr schön ist auch der direkte Ausblick auf die naheliegende Donau. Nach einem ausgiebigen Abendessen hatten wir anschließend noch lange Gelegenheit, mit einigen interessanten Gästen und dem Besitzer des Hotels Michael Pantner, gerade zu "Coronazeiten", ausgiebig zu plaudern.
Am nächsten Morgen genossen wir ein wirklich außergewöhnliches Frühstück, sehr empfehlenswert! Gut gestärkt erfolgte dann unser obligatorische Rundgang durch die nahegelegene historische Altstadt. Besonders eindrucksvoll sind das Schloss Neuburg sowie der historische Karlsplatz mit wirklich schönen Stadthäusern.
Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Ingolstadt. Da wir noch kein Rückreiseticket hatten, suchten wir schnellstmöglich den Hauptbahnhof auf. Allerdings hatten wir Pech mit der Reservierung unserer Fahrräder. Dies war leider nicht möglich, so dass wir nur mit viel Überredenskunst am Infostand der Bahn und nach telefonischer Rücksprache die Zusage bekamen, dass unsere Räder mitfahren konnten. Der Schaffner hatte anschließend natürlich keine Ahnung und war aber trotzdem nett, so dass wir unsere Räder, wenn auch getrennt voneinander, unterbringen konnten. Die Rückfahrt verlief dann doch noch völlig problemlos. Insgesamt, trotz Corona, eine wirklich interessante Tour mit jeder Menge "Nachhilfe in Geschichte" für uns.
Eine kleine Bildergalerie gibt wieder einen Eindruck von dieser Tour. Einfach die Bilder anklicken!
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