Bretten-Mainz
Radtour von Bretten nach Mainz...
Treffpunkt unserer diesjährigen Frühjahrstour war die Melanchthonstadt Bretten. Von hier aus ging es durch das leicht hügelige Gelände des Kraichgaus in Richtung Bruchsal. Nach dem obligatorischen Espresso am Marktplatz nutzten wir (Peter, Wolfgang und Charly) die Gelegenheit, vor der Weiterfahrt in Richtung Speyer, uns das Bruchsaler Schloss, einst Residenz der dortigen Bischöfe, anzuschauen. Ein Blick ins Innere des Schlosses mit dem schönen Treppenaufgang von Balthasar Neumann blieb uns leider verwehrt. Deshalb ging es über Wiesental, vorbei an Waghäusel mit kurzem Stop am Schloss „Eremitage” über Neu- und Altrußheim dann den Rhein entlang, um bei Speyer den Fluss in Richtung Dom zu überqueren.
Der Kaiserdom, das Wahrzeichen von Speyer aus dem 11. Jahrhundert, gilt als die größte erhaltene romanische Kirche überhaupt. Der Innenraum mit seinen gewaltigen Säulen und Arkaden gibt einen guten Eindruck von der gewaltigen Dimension des Bauwerkes. Schön ist auch die frühromanische Krypta mit dem Zugang zu den Gräbern hier bestatteter Kaiser und Könige. Eindrucksvoll ist das hoch hängende Hauptkreuz sowie die seitlich stehende große Marienstatue. Eine Fahrt durch die angrenzende Altstadt mit dem historischen Rathaus sowie dem "Altpörtel", dem imposanten westlichen Stadttor, rundete das Bild von Speyer für uns ab.
Leider hatten wir unser Nachtquartier nicht in Speyer, sondern mussten weiter in Richtung Otterstadt. Hier suchten wir den Gasthof Linde. Schon bei der Ankunft hatte man den Eindruck, eigentlich nicht besonders willkommen zu sein. Einen freundlichen Empfang stellt man sich einfach andes vor. Unsere Zimmer im Haupthaus waren sauber und einfach, die Betten mäßig, das Bad/Toilette klein. Wegen des "Ruhetages" am Mittwoch hatten wir keine Gelegenheit, die Küche zu genießen.
War vermutlich unser Glück! Durch einen Tipp beim abendlichen Rundgang durch das "ruhige" Otterstadt landeten wir im Restaurant "Zum Lamm". Ein tolles Ambiente, eine wirklich vorzügliche italienische Küche und eine überaus freundliche Bedienung! Der nächste Morgen brachte uns dann leider mit einem mäßigen Frühstück wieder in die Realität zurück. Anschließend ging die Fahrt weiter nach Norden in Richtung Rhein, um mit einer kleinen Fähre nach Mannheim überzusetzen. Ziel war das Eiscafé "Fontanella" im Herzen von Mannheim.
Hier wurden wir von Desi und Dario, den Besitzern der "Eismanufactur Mannheim" mit einer leckeren Eiskreation ganz herzlich begrüßt. Mit guten Tipps für die Weiterfahrt sind wir dann über Sandhofen, vorbei an Lampertheim und über die imposante alte Nibelungentor-Rheinbrücke direkt in die Innenstadt von Worms gefahren. Der auf einer leichten Anhöhe liegenden Dom St. Peter ist ebenfalls eine romanische Kirche aus dem 11. Jahrhundert und im Außenbereich leider nicht so ansprechend. Dies wird vor allem durch den Stilbruch der angrenzenden Gebäude sowie der etwas ungepflegten Umgebung vor dem Domaufgang deutlich. Das Innere des Domes ist, wie bei romanischen Kirchen üblich, relativ dunkel. Trotzdem sind der barocke Hauptaltar und die angrenzenden Seitenaltäre wirklich sehenswert.
Nach einem Kontakt mit einem "Aussteiger" und Hartz IV-Empfänger ging dann unsere Fahrt weiter nach Mettenheim. Hier sind wir leider untreu geworden und haben wegen Kniebeschwerden (Charly und Wolfgang) sinnvollerweise den Zug nach Oppenheim gewählt. Angekommen in einer der berühmten Weinbaugemeinden Rheinhessens, erreichten wir nach einem steilen Anstieg durch den Ort unser Nachtquartier, das Hotel Merian. Ein zunächst unscheinbares Haus, aber was die gut ausgestatteten Zimmer angeht, wirklich ein kleines Juwel. Auch der Service war ausgesprochen freundlich. Besonders das überaus reichhaltige Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen. Den Abend verbrachten wir zunächst im Gasthof Weinhöfchen, um dann bei einem guten Glas Wein den Tag in einem kleinen Gasthaus bei einem etwas kauzigen Wirt unterhalb unseres Hotels zu beschließen.
Der nächste Tag führte uns in die oberhalb unseres Hotels gelegene "Katharinenkirche". Diese Kirche ist das weit sichtbare Wahrzeichen von Oppenheim und ist vor allem wegen ihrer Fenster, die zum Teil aus dem 14. Jahrhundert stammen, berühmt. Nach einem kurzen Rundgang und dem vergeblichen Versuch, eine liegengebliebene Kamera im Gasthof Weinhöfchen wieder zu bekommen, ging unsere Radtour weiter den Rhein entlang über die Weinorte Nierstein, Nackenheim, Bodenheim und Laubenheim nach Mainz. Ziel war auch diesmal wieder der Dom. Besonderes Glück hatten wir, da vor dem Dom offensichtlich Markttag angesagt war. Ein wirklich toller Markt, abwechslungsreich mit einem überaus reichhaltigen Angebot. Trotzdem ging unser Weg nach einem frischen Gemüsesaft zuerst in den Dom. Dieser fällt, obwohl auch romanischen Ursprungs, schon durch seinen barocken Hauptturm und seine zum Teil besonders schönen gotischen Fenster auf. Interessant ist auch der Marienaltar sowie eine Vielzahl verschiedenen Grabdenkmäler.
Hungrig vom "Gucken" haben wir uns nach der "anstrengenden" Besichtigung zuerst eine große Portion "Bäckchen" vom Rind sowie anschließend ein gutes Glas Riesling schmecken lassen. Gut gestärkt war noch eine "Rundfahrt" durch die Mainzer Altstadt angesagt. Den Abschluss bildete dann ein kurzer Aufenthalt in einem Café vor dem Hauptbahnhof von Mainz. Die Rückkehr nach Bretten mit Umstieg in Mannheim und Bruchsal verlief planmäßig. Rund herum eine abwechslungsreiche und wenig anstrengende Tour, obwohl die Knie altersbedingt manchmal schon ein wenig schmerzten.
PS: Die Kamera wurde gefunden und freundlicherweise nachgeschickt. Die damit entstandenen Fotos sind also gerettet und in der folgenden Bildergalerie zu sehen...
(Bild bitte anklicken!)