Mainz-Bonn
Radtour entlang des Rheins von Mainz bis Bonn...
Mitten im Hochsommer 2019 und ungeachtet der hohen Temperaturen entschieden wir uns (Wolfgang und Charly), unsere lange geplante Radtour entlang des Rheins von Mainz nach Bonn anzutreten.
Die Anreise erfolgte jeweils mit eigenen Rädern mit der Bahn direkt bis Mainz-Hbf. dem Startpunkt dieser Radtour. Von dort ging es über den Marktplatz, am Dom St. Martin vorbei, durch die Altstadt direkt an den Rhein in Richtung Rüdesheim. Die Fahrt führte zunächst über die Rheinbrücke nach Mainz-Kastel, weiter nach Biebrich und von dort in Richtung Eltville, die auch als "Stadt des Weines und der Rosen" bekannt ist. Außerdem gilt sie als die Hauptstadt der deutschen Sektkultur. Bereits am Nachmittag kamen wir nach einer geruhsamen Fahrt in Rüdesheim an. Wir hatten uns diesmal direkt im Altstadtbereich im Weinhotel "Breuers Rüdesheimer Schloss" einquartiert.
Nach einer kurzen Dusche machten wir uns auf "Entdeckungstour". Wie vorgesehen, fanden wir in kurzer Zeit natürlich auch die berühmte "Drosselgasse". Rüdesheim lebt vom Tourismus! Das kann man natürlich überall feststellen. Um Rüdesheim allerdings auch mal von oben zu genießen, entschieden wir uns zu einer Seilbahnfahrt hinauf zum "Niederwalddenkmal". Von oben hat man einen wunderbaren Blick über den Ort, die Weinberge und das Rheintal. Der anschließende Abstieg erfolgte gemeinsam mit einigen spanischen Touristen über einen der vielen Weinwanderwege. Unten angekommen, kehrten wir in einem typischen Weinlokal zum Abendessen ein. Den Abschluss des ersten Tages bildete dann noch der Genuss eines guten Rieslings in der Gutsschenke des "Weingutes Jacob Lill“.
Am nächsten Tag ging die Reise zunächst mit der Fähre über den Rhein nach Bingen. Man merkte schon bald, dass sich der Radweg durch das enger werden Rheintal leider immer wieder auf die Straße verlagerte. Dabei wird man allerdings oft durch die herrlichen Ausblicke und die Vielzahl der Burgen (man kann sie kaum alle aufzählen) entschädigt. Auf der anderen Rheinseite ging es vorbei an Assmannshausen und dann weiter vorbei an Lorch. Wir befanden uns mitten im schönsten Teil des Rheintales, dem "UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Rheintal". Weiter ging es immer direkt am Rhein entlang, über die Weinorte Bacharach, Kaub und Oberwesel in Richtung St. Goar. Zwischen Oberwesel und St. Goar am berühmten "Loreleyfelsens" wurde als Erinnerung natürlich ein "Selfi" gemacht. Weiter ging die schöne Fahrt - trotz Gegenwind - über Bad Salzig, Boppard und Lahnstein nach Koblenz. Hier verweigerte Wolfgang diesmal den "Blick" auf das berühmte "Deutsche Eck", den Zusammenfluss von Mosel und Rhein. Dies hatten wir ja bereits auf unserer Moseltour 2012 von "Trier bis Koblenz" genossen! Also ging es weiter in Richtung Andernach, unserem heutigen Tagesziel. Inzwischen merkten wir langsam auch die Anstrengung des Tages. Waren wir doch nach unserer Ankunft im "Hotel am Ochsentor" schon weit über 90 km geradelt.
Das Hotel liegt mitten im historischen Zentrum von Andernach und rühmt sich seiner vier Restaurants. Trotzdem haben wir uns letzlich auf die Suche nach einem typischen rheinischen Lokal gemacht. Wie erhofft, wurden wir auch sehr schnell fündig. Das Abendessen schmeckte dort ausgezeichnet. Nach einem interessanten "Verdauungsrundgang" durch die Altstadt, natürlich incl. "Absacker", fielen wir anschließend hundemüde in unsere Betten.
Nach einem ausgiebigen Frühstück hatten wir zunächst geplant, den berühmten Andernacher "Kaltwasser-Geysir" zu besichtigen. Dieses Naturschauspiel blieb uns versagt, da ein Zugang leider, trotz intensiver Bemühungen, nicht möglich war. Also beschlossen wir die Rheintour weiter fortzusetzten und machten uns auf den Weg über Bad Breisig und Sinzig weiter nach Remagen. Bei Remagen besichtigten wir die berühmte "Brücke von Remagen", über die die Amerikaner während des 2. Weltkrieges den Rhein problemlos überqueren konnten. Leider war das kleine Museum geschlossen, so dass wir nur die mächtigen Brückenpfeiler anschauen konnten. So ging es weiter, vorbei am gegenüberliegenden Siebengebirge, durch den Ort Mehlem in Richtung Bad Godesberg. Auf der anderen Rheinseite lag deutlich sichtbar die Stadt Königswinter mit dem berühmten "Drachenfels". Bereits am Eingang von Bad Godesberg konnte man die wunderbaren Villen bewundern, die dicht aneinandergereiht einen tollen Ausblick auf den Rhein bieten. Unterwegs haben wir, zwecks notwendiger "Nahrungsaufnahme", in einem schön gelegenen Restaurant direkt am Rhein dann nochmal Station gemacht. Wohl gestärkt erreichten wir deshalb schon am frühen Nachmittag die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn.
Hier trennten sich unsere Wege. Während Wolfgang zu einer seiner Töchter fuhr, die hier in der Nähe inzwischen zuhause ist, machte ich mich auf den Weg, die verbliebene Zeit zu nutzen, um die Stadt Bonn einmal wirklich kennen zu lernen. Dabei stand das ehemalige Regierungszentrum, welches man inzwischen besichtigen kann, ganz oben auf dem Programm. Hierzu gehörten natürlich neben dem alten "Bundestag" und dem "Langen Eugen" auch die "Villa Hammerschmidt". Interessant waren auch ein Besuch im "Haus der Geschichte" sowie dem Geburtshaus von Ludwig van Beethoven. Zum Abschluss gelang mir dann noch ein kurzer Abstecher über den Rhein ins nahegelegene Bonn-Beuel. Gerade rechtzeitig erreichte ich dann zum Abschluss am Bonner Hauptbahnhof pünktlich meinen Zug, um wohlbehalten über Mainz, Mannheim und Bruchsal heimzufahren.
Insgesamt wieder eine schöne Tour, die trotz Anstrengung - wegen des dauenden Gegenwindes - wirklich Spaß gemacht hat!!! Die folgende kleine Fotoserie ist dafür der beste Beweis.
(Bitte das Bild einfach anklicken!)