Donauechingen-Ulm
Radtour entlang der Donau von Donaueschingen nach Ulm...
Unser Treffpunkt (Peter, Wolfgang und Charly) war diesmal Stuttgart. Nach einer gemeinsamen Bahnfahrt und mit den üblichen Problemen der DB - ungeplanter Austausch unserer Lok! - kamen wir mit Verspätung und mit den eigenen Rädern im Gepäck in Donaueschingen an.
Leider war die offizielle "Donauquelle", der Zusammenfluss von Brigach und Breg, wegen Sanierungsarbeiten am Quelltopf, dem Zugang sowie der Kirchenmauer bis 2015 geschlossen. Unsere Radtour begann deshalb etwas abseits der Quelle und nach ausgeprägten "Hungergefühlen" mit einem kurzen Stop an einer Bäckerei im Zentrum von Donaueschingen.
Schnell haben wir dann die Stadt auf dem nun beginnenden Donauradweg in Richtung Neudingen verlassen. Der Donauradweg gilt mit seinen einzelnen Etappen als einer der bekanntesten und bestausgebauten Radwege in Deutschland.
Schon bald waren wir an der langsam breiter werdenen Donau und in einer wunderbaren Auenlandschaft. Beeindruckend die erste Donauversickerung zwischen Immendingen und Möhringen. Das Donauwasser verschwindet in den Sommermonaten und fließt durch eine Vielzahl von kleinen bis sehr kleinen Rissen und Klüften unterirdisch ab. Nur die Steine im Flußbett lassen erkennen, dass die Donau hier auch oberirdisch fließen kann.
In Möhringen gibt es ein als Schloss gebautes sehenswertes Rathaus aus dem 13. Jahrhundert. Natürlich wurde hier auch wieder einmal Rast gemacht und selbstgemachtes Eis gegessen. Wolfgangs Portionen waren dabei immer die größten! Anschließend ging die Fahrt weiter über Tuttlingen, Neudingen, Mühlheim und Friedingen in Richtung zu unserem ersten Tagesziel dem "Kloster Beuron". Beeindruckend auf diesem Teilstück waren die schroffen Kalksteinformationen rechts und links der Donau sowie der Blick auf das in 788m hoch gelegene Schloss Bronnen.
Leider haben wir wegen unserer Verspätung das geplante gemeinsame Abendessen im Kloster Beuron verpasst, so dass wir unseren Hunger im gegenüberliegenden Gasthof "Pelikan" stillen mussten. Das "Einchecken" im Kloster verlief trotzdem völlig problemlos. Die Zimmer sin d einfach (ohne Telefon und Fernseher) aber geschmackvoll eingerichtet. Der Ort hat außer dem Kloster keine nennenswerte Sehenswürdigkeiten.
Der nächste Morgen begann mit einem Frühstück aller Klostergäste an einem gemeinsamen langen Tisch. Hierdurch ergab sich die Gelegenheit, sich auch mit anderen Gästen zu unterhalten. Nach der Abfahrt haben wir uns, trotz Anfrage, leider nur die Klosterkirche St. Martin anschauen können. Eindrucksvoll ist die seitlich gelegene Gnadenkapelle mit dem Eingang zur Krypta. Die gesamte Anlage wurde seit 1989 mit erheblichem finanziellen Aufwand (ca. 10 Mio EUR) durch Spender und Sponsoren restauriert.
Nach dem Besuch der Klosterkirche ging es in einer rasanten Fahrt abwärts ins Donautal, vorbei an dem hoch gelegenen Schloss Werenwag in Richtung Sigmaringen. Hierbei durchquerten wir eine Reihe von beschaulichen kleineren Orten wie Hausen im Tale, Thiergarten, Gutenstein und Inzigkofen. Zwischendurch wurde zur Stärkung natürlich auch wieder Rast gemacht. Bei einem Radlerservice ließen wir uns dann noch unsere Reifen auf 4,5 Bar aufpumpen! Besonders sehenswert ist die Klosterkirche von Inzigkofen. In ihr befindet sich eine kleine Madonnenskulptur, die sogenannte "Bussenmadonna"aus dem 15. Jahrhundert.
Die "Einfahrt" in die Altstadt von Sigmaringen wurde durch die vielen Besucher der gleichzeitig stattfindenden Landesgartenschau zur reinen Slalomfahrt. Sehenswert ist das mächtige Hohenzollernschloss sowie der Marktplatz. Hier suchten wir nach einem freien Plätzchen unter einem Sonnenschirm, um wieder einmal ein Eis oder eine Apfelschorle zu genießen. Außerdem trieb uns der Hunger in eine ausgezeichnete Metzgerei am Marktplatz, wo es hervorragend schmeckende belegte Wurstwecken gab.
Von Sigmaringen führte der Weg dann weiter durch ansehnliche Getreidefelder über Sigmaringendorf, Mengen, Hundersingen, Binzwangen und Riedlingen zu unserem Tagesziel Zwiefaltendorf. Dort machten wir Rast im Brauereigasthof "Blank".
Die Zimmer im Gasthof sind einfach. Das Essen auf der Terrasse - mit halber Selbstbedienung - ist gut bürgerlich. Der eigene Most, das Bier und die selbstgebrannten Schnäpse sind empfehlenswert. Eine Besonderheit ist eine Tropfsteinhöhle in ca. 10m Tiefe, direkt unter dem Gasthaus gelegen.
Der nächste Morgen begann mit einem guten Frühstück und zusätzlich erbetener Hausmacherwurst, die der Chef des Hauses gerne persönlich servierte. Gut gestärkt ging es anschließend wieder aufs Rad, weiter der immer breiter werdenden Donau entlang in Richtung Obermarchtal. Hier befindet sich ebenfalls wieder eine sehenswerte Klosteranlage mit der Kirche St. Peter und Paul. Weiter ging unser Weg über Munderkingen, Rottenacker nach Ehingen.
In Ehingen entschieden wir uns nach einer kurzen Rast, den Weg über das Blautal und den Blautopf zu nehmen. Dieser Abschnitt ist zwar etwas länger (ca. 6 km), doch bietet er die Gelegenheit, das einmalige Erlebnis, den Blautopf, in Augenschein zu nehmen. Die Quelle der hier entspringenden Blau bildet mit ihrer wunderschönen Blaufärbung eine wirkliche Touristenattraktion. Von Blaubeuren aus ging es dann über Klingenstein direkt nach Ulm, unserem letzten Etappenziel.
Die "Einfahrt" mit dem Rad verlief ohne Probleme, so dass wir in kurzer Zeit vor dem Wahrzeichen der Stadt, dem "Münster", standen. Auf dem Vorplatz des Münsters genossen wir zuerst einmal wieder eine dringend notwendige Erfrischung, um uns dann in das Innere des Münsters zu begeben. Die Kirche ist mit ihrem 161,53 m hohen Turm ein äußerst imposantes gotisches Gotteshaus und allein schon eine Reise wert. Allerdings wirkt der dunkle Innenraum - trotz seiner Höhe - ein wenig bedrückend.
Da wir unsere Räder nicht lange unbeaufsichtigt lassen konnten, haben wir den Besuch im Inneren des Münsters ein wenig abgekürzt und sind in die naheliegende Altstadt gefahren. Die Altstadt von Ulm liegt sehr einladend direkt an der Donau mit seinem Fischer- und Gerberviertel sowie mit dem berühmten "Schiefen Haus" und dem "Zunfthaus der Schiffsleute". Die Blau fließt hier ebenfalls gemächlich durch die schöne Altstadt, um dann in die Donau zu münden.
Nachdem wir noch etwas Zeit bis zur Rückfahrt mit dem Zug in Richtung Stuttgart hatten, war ein Eiskaffee - Peters Tipp, ohne Sahne, aber mit einer extra Kugel Eis - der gelungene Abschluss einer ausgesprochen sehenswerten und angenehmen sommerlichen Radtour, wie die folgende Bildergalerie zeigt...
(Bitte das Bild einfach anklicken!)