Nach einer traumhaften Fahrt durch die sibirische Taiga und einer ebenso schönen Steppenlandschaft mit Zwischenstops beim Grenzübertritt (sogar die Deckenbeleuchtung wurde zur Kontrolle abgeschraubt) und in Ulan Ude, kamen wir gegen 7 Uhr morgens in Ulan Bator an. Ulan Bator ist die Hauptstadt der Mongolei und mit knapp 1,5 Mio. Einwohnern die größte Stadt des Landes. In der Mongolei leben insgesamt nur ca. 3 Mio. Menschen und die Fläche des Landes entspricht dabei etwa 4x Deutschland.
Wir wurden zu unserem Hotel Bayangol gebracht, wo wir nach der Fahrt erst einmal duschen und frühstücken konnten. Um 10 Uhr begann unsere Stadtrundfahrt. Der erste Stop war das „Gandan-Kloster“, das größte noch aktive Kloster der Mongolei. Hier hatten wir die Möglichkeit mehrere Klostergebäude anzuschauen und einen interessanten Einblick in das Klosterleben zu bekommen.
Unsere Fahrt führte uns dann in das „Naturhistorische Museum“. Dort bekamen wir einen Eindruck der dunkelsten mongolischen Zeit von 1938/1939, dem allgemeinen Leben der Nomaden und der mittelalterlichen Geschichte um den berühmten Ghingis Khan sowie verschiedener anderen Khans.
Zum Mittagessen ging es in ein typisch mongolisches Restaurant. Frisch gestärkt ging es für uns in Richtung Süden der Stadt. Auffallend bzw. fast schon störend war der Verkehr in der Stadt. Die Fahrt dauerte ewig für die relativ geringe Strecke.
Wir besuchten im Süden eine protzige Denkmalanlage aus sowjetischer Zeit, von der man einen atemberaubenden Blick über die Stadt hatte. Es ist erstaunlich zu sehen, wie viel in Ulam Bator gebaut wird. Überall entstehen Wolkenkratzer. Es sieht nach „Goldgräberstimmung“ aus, von der offensichtlich die Chinesen und Koreaner profitieren.
Der finale Stop der Standtrundfahrt war der Besuch des „Choijin Lama Temple Museums“. Das Museum ist ein ehemaliges Kloster- und Tempelanlage des mongolischen Buddhismus im Zentrum von Ulan Bator. Hier finden sich im Haupttempel eine Anzahl schöner Dämonen- und Tempelfiguren aus verschiedenen Epochen. Am Abend gab es ein gemeinsames Abendessen im Hotel, wo wir uns noch lange über die am Tage gemachten Einblicke angeregt unterhielten.
Gorkhi-Terelj
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten uns auf dem Weg in den ca. 70 km entfernten „Gorkhi-Terelj Nationalpark“. Auf dem Weg dorthin hielten wir an einem Aussichtspunkt, von dem aus wir neben einer wunderschönen Sicht auf die faszinierende mongolische Landschaft die ersten Jurten neben einem „Schamanenschrein“ besichtigen konnten. Anschließend ging es weiter zum sogenannten „Schildkrötenfelsen (Melkhii Khad)“, einer Felsformation, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit einer Schildkröte hat.
Mittagessen gab es innerhalb des „Tourist Ger Camp“ in einer großen Jurte, die als Restaurant ausgebaut war. Wie so häufig gab es Salat, Suppe, Fleisch und einen Nachtisch. Eingenommen von der Schönheit der Landschaft hatten wir dann noch Gelegenheit zu einem Besuch bei einer mongolischen Familie, die uns freundlicherweise ebenfalls in ihre gemütlich eingerichtete Jurte schauen ließ. Die Familie hatte hier ihr Sommerquartier und vermietete Reitpferde an interessierte Gäste. Nach Abschluss des Besuches ging es mit unserem Bus wieder zurück nach Ulan Bator.
Am Abend hatten wir dann noch die Möglichkeit eine traditionelle mongolische Aufführung zu sehen. Die insgesamt interessante Aufführung bestand aus Obertongesang, Musik auf traditionellen Instrumenten sowie Tänzen in verschiedenen Nationaltrachten.
Das abschließende (ausgezeichnete!) Abendessen nahmen wir gemeinsam in einem koreanischen Restaurant namens „Seoul“ ein. Als Besonderheit gab es am Eingang eine kleine Bäckerei, die zu unserem Erstaunen allesamt deutsche Backwaren verkaufte. Gemeinsam ließen wir dann bei einem Bier noch einmal den Tag Revue passieren und blickten gespannt auf die morgige Weiterfahrt nach China.
Bildergalerie von Unlan Bator und Terelj